von Ines Reinisch
Der Huttenplatz in Kassel ist eine fade, öffentliche Grünfläche, auf der sich nicht einmal platzhungrige Stadthunde lange aufhalten möchten. Doch im documenta-Jahr 2012 ändert sich hier alles: Nachbarn und Gartenaktive legen hier Gemüsehochbeete an, errichten ein Zelt aus rankenden Feuerbohnen und Hopfen, bauen ein Insektenhotel und Weidenskulpturen, lassen alte Getreidesorten und Blumen wachsen und blühen, während Spaziergänger und Besucher durch die Gartenoase flanieren, die mitten in der Stadt entstanden ist.
Nur ist dieses Idyll zeitlich begrenzt. Der Gemeinschaftsgarten ist im Zuge der dOCUMENTA(13) entstanden, die als größte und wohl weltweit wichtigste Kunstausstellung für hundert Tage den Fokus auf die Stadt Kassel lenkt. Wie die Kunstausstellung ist die Nutzung der städtischen Fläche behördlich jedoch auf nur einen Sommer beschränkt. Aber die Nachbarschaftsgärtner wollen mehr. Sie wollen, dass der Huttenplatz dauerhaft zu ihnen gehören soll.
Der Dokumentarfilm „Plant, Pick & Eat It“ begleitet für eineinhalb Jahre die Gruppe von Nachbarn, die sich gemeinsam auf das Abenteuer einlässt, die fade, städtische Rasenfläche vor ihrer Haustür zu einen bunten, öffentlichen Gemeinschaftsgarten zu verwandeln und diesen gegenüber bürokratischen Interventionen auch zu erhalten weiß.
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