Camera Acting Training

„Es ist dieser Prozess der völligen Entblößung. Er gestattet es mir, die Moleküle in der Luft, die mich umgibt, in Unordnung zu bringen….“ (Glenn Close)

„Als Filmschauspieler spielen Sie keine Emotion. Sie spielen die Wahrheit der Situation, die sich zwischen Ihnen und Ihren Mitspielern entfaltet…“ (Judith Weston)

„Facing the Camera, an ounce of behaviour is worth more than a ton of words…“ (Sanford Meisner)

Unter der Leitung des Regisseurs und Schauspielcoachs Wolfram von Bremen plant die Münchner Filmwerkstatt eine umfassende Weiterbildung für Schauspieler vor der Kamera an. Mit diesem Programm werden Schauspieler und Schauspielschüler, die entweder noch kaum in Kontakt mit dem Medium Film waren oder aber länger nicht mehr vor der Kamera gearbeitet haben, an das Spiel mit der Kamera herangeführt. Für die Dauer von 12 Wochen arbeiten die Teilnehmer an den Grundlagen der Erweiterung und der Kernkompetenz „Schauspiel vor der Kamera“ (ca. 70% Unterrichtszeit), Vermarktung und Professionalisierung im speziellen Umfeld des Filmschauspielers (ca. 20%) und der Kenntnis und der Vertiefung des professionellen Umfeldes (ca. 10%).

Das Trainingsprogramm ist umfassend und systemisch angelegt. In einem geschützten Rahmen und dem kreativen Umfeld einer Lerngruppe können Schauspieler ihr Arbeitsfeld und ihren inneren und äußeren Horizont neu in Richtung Film und TV definieren. Die grundlegenden Unterschiede zwischen Theater und Film werden herausgearbeitet und das Arbeiten innerhalb der Rahmenbedingungen geübt und verbessert.

Synergieeffekte und Kooperationen mit den anderen erfolgreichen Weiterbildungen der Münchner Filmwerkstatt (Drehbuch, Regieassistenz, Filmproduktion) sind nach einer Anlaufphase des Programms geplant. Neben der Erstellung von erstklassigem Material für das Showreel der Teilnehmer ist das Ziel von „Kameratraining für Schauspieler“, mittelfristig eine kreative Schnittstelle mit anderen Weiterbildungen der Münchner Filmwerkstatt zu formen. Camera Acting Training wird sich zu einem Programm entwickeln, aus dem Schauspieler in einer hochmotivierten Trainingssituation zusammen mit anderen Filmschaffenden herausfordernde, kreative Projekte generieren werden.

Inhaltliche und künstlerische Basis des Programms sind Lehrinhalte und Ansätze moderner Schauspieltheorien aus dem angelsächsischen Raum, insbesondere die Auffassung des Filmschauspiels, wie sie von Sanford Meisner vertreten wird. Auch aus der Arbeit der Schauspiellehrerin Judith Weston bezieht das Programm wichtige Impulse.

Während der zwölf Wochen des Programm „Camera Acting Training“ werden die folgenden Arbeits- und Wissensgebiete erschlossen:

Teil I Kernkompetenz: Schauspiel vor der Kamera

  • Spieltraining vor der Kamera
  • Sprach- und Körperbildung
  • Übungen zur Figuren- und Szenenanalyse
  • Der Blick der Kamera und seine Bedeutung für das Spiel
  • Theorie, Praxis und Geschichte des Filmschauspiels
  • Szenenarbeit vor laufender Kamera (Monolog und Dialog)

Teil II Ergänzungskompetenz: Professionalisierung und Vermarktung

  • Erarbeitung von Material zur Herstellung von Showreels
  • Typ- und Imageberatung
  • Casting-Training, -vorbereitung und Beratung durch Caster, Agenten. Bewerbunsgtraining und Einzelcoaching

Teil III Ergänzungskompetenz: Das professionelle Umfeld des Filmschauspielers

  • Einführung Organisation und Durchführung von Film- und Fernsehproduktionen
  • Schnitt und Postproduktion: Einführung in den künstlerischen workflow einer Filmproduktion
  • Medienrecht: versicherungstechnische Fragen, Vertragsgestaltung etc.

Das Programm schließt nach zwölf Wochen mit Dreh und Produktion von je zwei Szenen pro Teilnehmer ab, die nach Abschluß des Trainingsprgramms den Teilnehmern für ihr Showreel zur Verfügung gestellt werden. Die Szenen werden unter professionellen Bedingungen mit einem Filmteam im Studio oder on Location gedreht.

Das Programm richtet sich an ausgebildete Schauspieler mit geringer Kameraerfahrung wie auch an solche, die schon länger nicht mehr an einem Filmset gearbeitet habe. Das Programm eignet sich nicht für Anfänger. Die Teilnehmer werden in einem Auswahlverfahren einige Wochen vor Start des Programms bestimmt.