DOK.lab (Projektwerkstatt Non-Fiction)

Die Autor*innenwerkstatt für non-fiktionale Stoffe „DOK.lab“ bietet Filmemacher*innen Gelegenheit, ihr aktuelles Dokumentarfilmprojekt unter professioneller Anleitung voranzutreiben und Filme in den unterschiedlichen Produktionsstadien auf die nächste Stufe zu heben.

Studienleiterin des DOK.lab im Kurs 20/21, war Dokumentarfilmproduzentin Nicole Leykauf. Zusätzlich waren Gäste aus der Branche da, die die Teilnehmenden beratend unterstützt haben, wie beispielsweise die Editorin Ulrike Tortora.

Kurzvita Nicole Leykauf, Produzentin für Dokumentarfilme

  • geboren in Hof, lebt und arbeitet in München
  • Studium der Slawistik und der Theaterwissenschaften FU Berlin und Sorbonne
  • Diverse Theaterfestivals mit russischen Theatertruppen
  • 1990 – 1999 Arbeit bei Pariser Produktionsfirma Archipel 33, danach Münchner Bioskop Film
  • 1996 Gründung der Leykauf Film Dokumentarfilmproduktion
  • Seit 2007 Mitglied der Deutschen Filmakademie

Es ist ihr ein Anliegen besondere Themen so zu umzusetzen, daß sie künstlerisch anspruchsvoll, publikumswirksam und international verwertbar sind. Deshalb produziert sie nur wenige Filme.

Stoffpräsentation vor Publikum

Das 2. DOK.lab endete mit der Präsentation der Stoffe aller Teilnehmer im Rahmen des DOK.forum Marktplatz des Internationalen Münchner Dokumentarfilmfestivals DOK.fest. Eindrücke der Abschlussveranstaltung gibt es hier.

„Ich bin tief beeindruckt von diesem sehr außergewöhnlichen Kurs, in dem nicht nur eine Fülle an Themen vermittelt wurde, sondern der Leiter auch den Umgang mit der Branche weitergegeben hat. Ich habe meinen Horizont wesentlich erweitert, was die dramaturgischen Herangehensweisen an verschiedene Stoffe angeht, und mein eigenes Projekt hätte ich sonst nie so weit entwickeln können. Ich habe viel geschwitzt, aber es war hochinspirierend!“
Jennifer Dietz (DOK.lab 2016/17)

Ich kann das DOK.lab der Münchner Filmwerkstatt e.V. jedem wärmstens empfehlen, der seinen Dokumentarfilmstoff in einer Gruppe von Gleichgesinnten weiterentwickeln möchte. Nicht zuletzt dank der super-engagierten Betreuung durch den Produzenten und DOK.lab-Leiter hatte ich nach der letzten Sitzung ein 20-seitiges Exposé mit dem ich auf dem Marktplatz des DOK-Fest München erfolgreich pitchen konnte. Einen guten Einblick in die Praxis gaben auch die jeweils nach Themenschwerpunkt eingeladenen „Gäste“ aus der Dokumentarfilmszene.
Manuele Deho – Filmemacher –  www.glasfilm.de

Termine

Für 2024 ist kein DOK.lab vorgesehen, die nächste Autor*innenwerkstatt wird voraussichtlich 2025 stattfinden.

Zielgruppe

Das Angebot des projektbegleitenden DOK.labs richtet sich gleichermaßen an Autor*innen, Journalist*innen, Kameraleute, Tonleute, Editor*innen und andere Filmschaffende sowie an Mitarbeiter*innen von Fernsehredaktionen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen von Unternehmen, Vereinen und Institutionen und auch an Autodidakt*innen. Erfahrungen im Bereich der professionellen Filmproduktion sind wünschenswert, jedoch keine Bedingung für die Teilnahme. Entscheidend ist ein ausreichendes Maß an Entschlossenheit und Leidenschaft, um auch die schwierigen Phasen des Filmprojektes erfolgreich zu meistern.

Die Zusammensetzung der Gruppe gewährleistet, dass Projekte in unterschiedlichen Stadien zur Weiterentwicklung vorliegen und der intensive Austausch untereinander ein hohes Maß an gegenseitiger Inspiration ermöglicht. So entwickeln die Teilnehmenden nicht nur ihr eigenes Projekt weiter, sondern profitieren gleichzeitig vom Fortschritt der anderen und erweitern ihren Erfahrungshorizont über ihr eigenes dokumentarisches Projekt hinaus.

Interessierte, die den Status ihres Projektes in einem der folgenden vier Beispiele wiedererkennen, sind zur Bewerbung eingeladen:

  • Die Projektskizze (1 Seite) liegt vor: Ziel ist die recherchebasierte Entwicklung des Stoffes und die Erstellung eines ausführlichen Treatments (ca. 30 Seiten) zur Projektpräsentation, ggf. auch die Herstellung eines Video-Teasers zum Projekt.
  • Das Treatment liegt vor: Ziel ist die Erstellung einer Kalkulation und eines Realisierungsplans, ggfs. auch eines Finanzierungsplans.
  • Das Rohmaterial liegt vor: Ziel ist die Entwicklung eines Herstellungsplans für die Postproduktion, eines Konzeptes für die Montage und die Erstellung des Rohschnitts, ggfs. auch der Endfassung.
  • Der Rohschnitt liegt vor: Ziel ist die Herstellung der Endfassung des Films sowie die Entwicklung möglicher Vermarktungsstrategien.

Inhalte

Die Zahl der Fragen, die sich dem Filmemacher im Laufe eines Projektes stellen, ist nahezu unendlich:

  • Wie schreibe ich ein Exposé?
  • Wie gehe ich bei der Recherche vor?
  • Wie finde ich die richtigen Protagonisten?
  • Wie entwickle ich den Stoff und das Treatment?
  • Was ist die dramaturgische Leitlinie der Geschichte?
  • Welche filmische Form ist die richtige für mein Thema?
  • Eignet sich der Stoff für einen kurzen, mittellangen oder langen Film?
  • Gibt es eine Fernsehredaktion, für die das Projekt interessant ist?
  • Hat mein Film Kinopotential?
  • Wo könnte ich finanzielle Mittel für die Finanzierung finden?
  • Wie präsentiere ich mein Projekt vor potentiellen Geldgebern oder Filmförderungen?
  • Wie erstelle ich eine Kalkulation und einen Finanzierungsplan?
  • Wie finde ich die dramaturgische Struktur in meinen 100 Stunden Rohmaterial wieder?
  • Welche Auswertungsmöglichkeiten gibt es für meinen Film?

Antworten auf diese und viele andere Fragen erhalten die Teilnehmenden im Rahmen des DOK.lab. Hier treffen die teilnehmenden Dokumentarfilmemacher*innen mit ihren Projekten an sechs Wochenenden aufeinander, um sich über alle diese Themen und die entsprechenden Arbeitsprozesse mit Gleichgesinnten auszutauschen und unter professioneller Anleitung gemeinsam Lösungen zu finden, die unmittelbar der Weiterentwicklung des eigenen Filmprojekts dienen. So schafft das DOK.lab z.B. die Gelegenheit, eine schon lange gehegte Idee für einen Dokumentarfilm oder ein bereits in Arbeit befindliches Projekt voranzutreiben.

Ablauf und Abschluss

Die Projekte werden über einen Zeitraum von ca. zehn Monaten an sechs Wochenenden in der Gruppe präsentiert und anschließend unter professioneller Anleitung ausführlich besprochen. Dabei erarbeiten die Teilnehmenden im geschützten Raum des DOK.lab individuell die passende Vorgehensweise, wie ihr Film den eigenen Vorstellungen entsprechend realisiert werden kann.

Die Abstände zwischen den Wochenenden von jeweils ca. zwei Monaten dienen dazu, den Teilnehmern die Umsetzung der anvisierten Ziele bis zum nächsten Termin zu ermöglichen. Je mehr Zeit und Energie die Teilnehmenden auf ihr Projekt verwenden können, desto weiter werden sie es in diesem Zeitraum entwickeln.

Bei Abschluss erhalten die DOK.lab-Absolvent*innen ein Zertifikat des Veranstalters. Dessen Übergabe erfolgt im Normalfall im Rahmen einer Abschlusspräsentation, bei der die Teilnehmenden ihre Projekte der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Das letzte DOK.lab endete so mit der Präsentation der Stoffe ausgewählter Teilnehmer*innen im Rahmen des DOK.forum Marktplatz des Internationalen Münchner Dokumentarfilmfestivals DOK.fest. Die enge Verbundenheit mit dem DOK.fest werden wir auch zukünftig wieder nutzen und unseren Teilnehmern*innen die Möglichkeit zu bieten, dabei in Kontakt mit so gut wie allen deutschsprachigen Dokumentarfilm-Redakteuren*innen und weiteren Entscheidern*innen der Dokumentarfilmszene zu kommen.

Qualitätssicherung

Sowohl das DOK.lab (Autorenwerkstatt Non-Fiction) als auch wir als Maßnahmenträger sind durch die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS), einer von der Bundesagentur für Arbeit als fachkundig anerkannten Stelle, nach der AZAV zertifiziert. Außerdem gehören wir dem MedienCampus Bayern e.V. an.

Kosten und Förderung

Der Teilnehmerbeitrag für das DOK.lab beläuft sich auf 2.200 Euro, zahlbar in zehn Monatsraten. Bei Zahlung des vollen Betrags vor Kursbeginn wird Rabatt gewährt. Umsatzsteuer fällt nach § 4 Nr. 21 a) bb) UStG nicht an. In dem Betrag enthalten ist die Akkreditierung zu einer öffentlichen Branchenveranstaltung wie z.B. einem Dokumentarfilmfestival.
Weiterbildung in Deutschland wird vielfältig gefördert – auf www.filmseminare.de/finanzierung findet sich eine laufend aktualisierte Übersicht aller uns bekannten Förderprogramme. Für diese Autorenwerkstatt sind besonders die Gutscheine der Bildungsprämie und die aus dem Europäischen Sozialfonds finanzierten Bildungsschecks der Bundesländer interessant.
Um gerade kleine und mittlere Produktionsfirmen bei der betrieblichen Weiterbildung ihrer festen und freien Mitarbeiter zu unterstützen, gewähren wir den Mitgliedsfirmen der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. einen Rabatt von über 15 Prozent. Die auf die Produktionsfirma entfallenden Kosten für diese Autorenwerkstatt belaufen sich daher nur auf 1.860 Euro je Teilnehmer..

Bewerbung

Die Aufnahme mit eigenem Projekt erfolgt nach einer schriftlichen Bewerbung und evtl. einem persönlichen Auswahlgespräch. In der Bewerbungsmappe sollten folgende Dokumente enthalten sein:

  • Kurzbiografie
  • Filmografie (falls vorhanden)
  • Beschreibung des dokumentarischen Filmvorhabens (2 Seiten)
  • Kurze Beschreibung der Vorkenntnisse im Filmbereich (falls vorhanden)
  • Motivation zur Teilnahme (max. eine halbe Seite)

Aktuell findet kein DOK.lab statt, Interessent*innen können sich aber gerne an uns wenden.