Bei der Drehplanung einer Spielfilmproduktion gilt es den gesamten Prozess arbeitsorganisatorisch im Blick zu haben, um sowohl kosten- und zeiteffizient zu arbeiten als auch den kreativen Prozess zu transportieren. In diesem praxisorientierten Seminar, an dem man online oder vor Ort teilnehmen kann, werden den Teilnehmer*innen die Aufgaben eines Drehplans in den verschiedenen Phasen einer Filmherstellung erklärt. Dozent ist Autor und Regisseur Jesper Petzke, der uns im Interview über die wichtige Funktion der Drehplanung und die beruflichen Voraussetzungen dafür erzählt.
Jesper, welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um als Drehplaner*in zu arbeiten? Wie ist der Berufseinstieg?
Drehplanung ist kein eigener Beruf, sondern gehört zu den Aufgaben von 1. Regieassistenz und 1. Aufnahmeleitung, manchmal auch von Produktions- oder Herstellungsleitung. Voraussetzung ist ein gutes Verständnis der Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse an einem Filmset – Drehplanung ist so etwas wie der Maschinenraum jeder Filmproduktion. Der Berufseinstieg für alle genannten Positionen erfolgt meist über ein Set-Praktikum, und vor dort arbeitet man sich Schritt für Schritt nach oben.
Was beinhaltet die Drehplanung? Welche unterschiedlichen Bereiche gibt es?
Versteht man Drehplanung als Organisation der exekutiven Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse einer Filmproduktion, lässt sie sich in zwei Bereiche unterteilen: einmal die Erstellung eines Drehplans zum Zweck einer finanziellen Kalkulation oder einer Drehdurchführung, zum anderen die Durchführung der Filmdreharbeiten selbst. Im Seminar liegt der Schwerpunkt auf der Arbeit mit dem Drehplan.
Wer ist bei der Drehplanung involviert?
Zunächst einmal 1. Regieassistenz und 1. Aufnahmeleitung. Diese arbeiten aber in enger Abstimmung mit der Produktionsleitung als Stellvertreter des Produzenten/ der Produzentin , mit der Regie als entscheidende künstlerische Kraft und mit allen Fachabteilungen. Sie alle unterstützen die Planung mit ständigem Feedback aus ihrem jeweiligen Arbeitsbereich.
Welche beruflichen Entwicklungschancen habe ich im Bereich der Drehplanerstellung?
Gute Regieassistent*innen und Aufnahmeleiter*innen sind selten und sehr gefragt; die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind sehr gut. Beide Jobs können später Sprungbrett zur Produktions- und Herstellungsleitung sein, einen Schritt weiter möglicherweise zum/ zur Producer*in/Produzenten*innen. Der Schritt von der Regieassistenz zur Regie ist zwar nicht üblich, kommt aber durchaus vor.
Wie bist Du zur Drehplanung gekommen?
Eher überraschend. Ich habe damals an der Filmhochschule studiert, hatte zuvor ein paar Praktika gemacht, und bekam einen Anruf, ob ich bei einem Fernsehfilm als 2. Regieassistent aushelfen könne. In der letzten Drehwoche war ich dann schon 1. Regieassistent. Ohne es zu ahnen, war das der Auftakt zu einer etwa 10-jährigen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Welchen Rat kannst Du Interessierten für den Bereich Drehplanung geben? Worauf kommt es bei einer guten Drehplanung an?
Ich mag die Bezeichnung Drehplanung, weil sie die Arbeit als eigenständige, unabhängige Disziplin beschreibt. Es gehört zu den Aufgaben eines Drehplaners/ einer Drehplanerin, die Interessen sowohl von Produktion als auch von Regie zu wahren und auch den Fachabteilungen den Raum zu geben, den sie brauchen, um ihre Arbeit bestmöglich zu erledigen.
Vielen Dank, Jesper, für das Interview!
Das Seminar findet online am 11. und 12. Februar 2023 statt. Weitere Informationen zum Seminar sind unter www.filmseminare.de/drehplan nachzulesen. Nicht vergessen: Bis 14 Tage vor dem Seminartermin bieten wir noch den Frühbucherrabatt an.
Eine stets aktualisierte Übersicht auf all unsere Seminare und dem jeweiligen Veranstaltungsort ist auf unserem Buchungsportal unter www.filmseminare.de zu finden. Antworten auf häufige Fragen z.B. zu Ort, Uhrzeiten, Unterkunft, Anmeldung u.v.a.m. finden sich unter www.filmseminare.de/muenchen/faq – die dort niedergelegten Regelungen sind gleichzeitig auch unsere Vertragsbedingungen.