Professionelles Arbeiten – Welche Entwicklungen gibt es beim Fachkräftebedarf?

Fachkräftemangel! Das Schreckgespenst unserer Branche treibt weiterhin sein Unwesen. Auch im Rahmen der Berlinale 2024 wurde das Thema beim Netzwerkforum „Umbruch und Wandel in der Filmbranche“ der ZAV-Künstlervermittlung für Filmschaffende hinter der Kamera intensiv beleuchtet. Auf der Podiumsdiskussion am 19. Februar 2024 im großen Theatersaal der ufaFabrik Berlin Tempelhof wurde speziell auf die Themen „Familienfreundliches Drehen“, „Initiativen gegen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel“ oder „KI in der Filmproduktion“ eingegangen. Filmwerkstatt Vorstand Martin Blankemeyer, der sich seit langem für einen nachhaltigen Umgang mit dem Thema Fachkräftemangel einsetzt, hat bereits im letzten Jahr in einem Gastbeitrag für black box – Filmpolitischer Informationsdienst aufgeschrieben und aufgezeigt, was getan werden muss, um den Fachkräftebedarf in der Film- und TV-Branche nachhaltig zu sichern (nachzulesen unter www.muenchner-filmwerkstatt.de/2023/06/fachkraeftemangel-was-ist-zu-tun).

Auf dem Netzwerkforum der ZAV, das in Zusammenarbeit mit Casting Network statt gefunden hat, hat Martin Blankemeyer in seinem Impulsvortrag noch einmal aufgezeigt, wo und wie Maßnahmen erfolgen müssen und was sich seit dem letzten Jahr bereits getan hat. Der Vortrag ist auf dem Youtube-Channel der ZAV – Filmschaffendeunter unter www.youtube.com/watch?v=TUjudeVTdRA&t=354s anzusehen.

Impulsvortrag von Filmwerkstatt-Vorstand Martin Blankemeyer

Wer die ganze Veranstaltung nachsehen möchte, kann das unter www.youtube.com/channel/UCEzPXy6UvGKcSh7eZ0r2eDQ, .

Das Manuskript zu Martin Blankemeyers Vortrag ist hier folgend nachzulesen (es gilt das gesprochene Wort):
Die Direktmarketingleute träumen nicht erst seit Big Data von der Auflösung der Zielgruppen und wollen stattdessen jeden einzeln individuell adressieren, als “segment of one”. Generative KI schafft womöglich die technischen Voraussetzungen, dies auch für Bewegtbildmedien wahr werden zu lassen – statt gemeinsam die gleichen Filme in Kino und TV schauen wir irgendwann vielleicht einen individuell in Echtzeit für uns erstellten Stream, bei dem Algorithmen vorhersagen, was wir gerne schauen, Sprachmodelle von Generativen vortrainierten Transformern wie ChatGPT Plots und Dialoge schreiben, generative KI wie Sora täuschend echte Bildwelten generieren, durch die dank Deep Fakes unsere Lieblingsschauspieler*innen wandern. Irgendwo hab ich gelesen: früher hätten wir davon geträumt, dass wir malen und Gedichte schreiben, während ein Roboter unsere Wohnung putzt. Heute blicken wir erstaunt auf eine Welt, in der wir weiter putzen, während Roboter malen und Gedichte schreiben. So haben wir uns die Zukunft nicht vorgestellt.

Irgendwie bin ich trotzdem optimistisch. Film und Kino sind durch technische Innovationen erst möglich geworden und unterliegen seit ihrem Beginn laufend technischem Wandel. Vor rund zwanzig Jahren haben digitale Speichermedien das Zelluloid abgelöst – dadurch sind unter dem Strich eher mehr Jobs entstanden als weggefallen. Jedenfalls sind die Abspänne der Filme seither eher länger geworden. Was es bei dieser, wie allen kommenden Innovationen aber wieder brauchen wird, ist Qualifizierung. Filmschaffende, die die neuen Technologien kennen und beherrschen.

Qualifizierung ist auch ein Schlüssel, um die aktuelle Marktdelle zu überstehen. Warner, Sky, Paramount, Sat.1, Pro7, Degeto, Telekom, Joyn – die Liste der Outlets, die in den vergangenen Monaten Kürzungen oder gar den Ausstieg aus deutscher Fiction bekanntgegeben haben, ist lang. Damit ist der Boom der vergangenen Jahre irgendwie erstmal zu Ende, 2024 wird ein schlechtes Jahr, und wenn Ihr mich fragt, 2025 wird eher noch schlechter. Aber es sind nicht die Qualifizierten, die jetzt keine Beschäftigung finden. Und wer jetzt Zeit hat, könnte und sollte diese nutzen, um sich zu qualifizieren, um dabei zu sein, wenn es wieder losgeht.

Von Klaus Schaefer, dem ehemalischen Filmförderchef in Bayern hab ich mal die Formel gelernt, das Erstausbildung Aufgabe des Staates und Weiterbildung Aufgabe der Industrie ist. An sich habe ich nichts gegen diese Formel, aber man muss anerkennen, dass unsere Industrie dabei komplett versagt. Klar, wenn man den Fokus auf die wenigen Großunternehmen unserer Branche richtet, dann können die das: Constantin, Ufa, Leonine, Bavaria und die drei anderen in der Liga. Und die machen auch eine tolle Lobbyarbeit und werden daher von der Politik gehört und gesehen. Aber der Eindruck, der dadurch entsteht, ist halt überhaupt nicht repräsentativ für die Mehrheit unserer Branche. Die allermeisten Filmfirmen bestehen nur aus einer Handvoll Leute, und schwellen nur ein, zweimal im Jahr kurzzeitig auf über 100 Personen an, nämlich wenn sie drehen und “auf Produktionsdauer” einen Stab anheuern. Und diese ganzen Freischaffenden Nomaden, die von Produktion zu Produktion ziehen, sind das Rückgrat unserer Branche. Um die ging es, als in den letzten Jahren von Fachkräftemangel die Rede war. Und die fallen hinten runter, wenn die Weiterbildung den Unternehmen überlassen wird, denn niemand investiert in eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter, der nur einen befristeten Vertrag hat und der das Unternehmen in ein paar Tagen verlassen wird.

Letztes Jahr hab ich in einem Gastbeitrag für Blackbox Filminfo zusammenzufassen versucht, was in Sachen Weiterbildung passieren müsste, um das Thema strukturell und nachhaltig zu lösen. Das läßt sich zu sechs Forderungen zusammenfassen:

  1. Wir brauchen branchenweit einheitliche Berufsbilder
  2. Wir brauchen staatliche Abschlüsse für diese Berufsbilder
  3. Wir brauchen flexible und modulare Bildungsangebote, die auf diese Abschlüsse vorbereiten
  4. Wir brauchen eine automatische finanzielle Unterstützung für Filmschaffende, die solche Abschlüsse angehen
  5. Wir brauchen Breiten- statt Spitzenförderung für den Nachwuchs
  6. Wir brauchen Medienbildung in den Schulen

Ich will jetzt nicht im Einzelnen nochmal herleiten, wie ich zu diesen Vorschlägen komme, aber wer da irgendwo zweifelt, darf mich gerne ansprechen.

Wenn man sich jetzt anschaut, was bisher passiert ist, dann sieht man, das vor dem Hintergrund des heftigen Fachkräftemangels der letzten Jahre vieles angegangen wurde.

  1. Der bundesweite Arbeitskreis Fachkräfte-Strategie, der sich morgen wieder trifft, arbeitet an den Berufsbildern. Organisiert wird das von Denise Grduszak, die für das beim Erich-Pommer-Institut angesiedelten Media Collective tätig ist und die ja nachher hier auf dem freien Stuhl Platz nehmen wird
  2. Die IHK München bringt öffentlich-rechtliche Fortbildungsprüfungen für Aufnahmeleiter*innen und Filmgeschäftsführer*innen auf den Weg – das ist ein kluges Konzept, das perfekt zu unserer Branche passt, dezentral und unaufwändig – und ich hoffe, es liefert damit ein Vorbild auch für andere Regionen der Republik und auch für weitere Berufsbilder 
  3. Es sind vielfach Modellprojekte entstanden, die der Tatsache Rechnung tragen, dass nicht nur Drehbuch, Regie, Kamera und Produktion eine fundierte Ausbildung brauchen, sondern auch die Mannschaften dahinter, daneben und davor.
  4. Die Initiative Angstessenkinoauf ist eine laute Stimme in unserer Branche, die sich u.a. für automatische Förderung auch, und gerade beim Nachwuchs einsetzt.
  5. Und auch zum Thema Medienbildung, zur Bekanntheit unserer Berufe bei jungen Menschen, gibt es vielfach Initiativen und Veranstaltungen.

Haben Sie es gemerkt? Das sind von den vorgenannten sechs nur fünf Punkte. Was fehlt, ist eine auf große Breite angelegte Finanzierung von Weiterbildung. Darüber diskutiert niemand, es liegen keine Vorschläge auf dem Tisch. Einfach Totenstille. Nichts. Nada. Niente.

So kann eine nachhaltige Fachkräftestrategie für unsere Branche nicht funktionieren. Ich will in diesem Zusammenhang zum Abschluß zwei Anekdoten erzählen, die ich dazu symptomatisch finde. 

ANEKDOTE 1: Ich habe die ersten sieben Jahre meiner Laufbahn quasi ausschließlich beim ZDF gearbeitet, in sehr kurz befristeten Verträgen für einzelne Produktionen. Gearbeitet habe ich eine Menge, und wenn man 110 Tage in einem Jahr beisammen hatte, hatte man einen Urlaubsanspruch, der ausgezahlt wurde. Den Urlaubsantrag musste man dann einem Produktionsleiter vorlegen, und der hatte durch seine Unterschrift dann die gesamten Kosten meines Jahresurlaubs auf seiner Produktion. Klar fand der das blöd, daß er das alleine bezahlen sollte und das das nicht auf alle Produktionen, für die ich gearbeitet hatte, umgelegt wurde – das wäre gerechter gewesen.

ANEKDOTE 2: Es gab im deutschen Filmförderungsgesetz mal eine kleine Weiterbildungsförderung, die war ziemlich clever konstruiert. Förderung direkt für jeden Filmschaffenden, der credits bei einem Kinoprojekt hatte. Offen für alle möglichen Maßnahmen, so dass man dort individuelle Weiterbildungspläne einreichen und unterstützt bekommen konnte. Und mit 5.000 Euro nicht knausrig. So ähnlich stelle ich mir auch in Zukunft eine perfekte Weiterbildungsförderung vor. Nur ist die Förderung der FFA 2012 dann aus dem FFG verschwunden – warum? Fand sie jemand schlecht, hatte sie irgendwo Gegner? Ich kenne keinen. Es war nur mal wieder so, daß die verschiedenen Interessengruppen, von den Autor*innen über die Produzent*innen bis zu den Verleiher*innen, alle mehr Geld wollten und das musste irgendwo herkommen – und dann hat man die Weiterbildungsförderung geopfert, weil sich niemand dagegen gewehrt hat. Sie hatte keine Lobby, und das hat sich bis heute nicht geändert.

Jetzt liegt ein Referentenentwurf für ein neues FFG auf dem Tisch, mit klugen Ideen wie einem Steueranreizmodel und einer Investitionsverpflichtung für die Verwerter. Kein Wort steht da zu Weiterbildung, keine Idee zur strukturierten Lösung des Fachkräftebedarfs für die Zukunft. Ist das Aufgabe der FFA, muss das ins FFG? Nicht unbedingt – aber irgendjemandes Aufgabe muß es schon sein. Und wenn man die FFA zur zentralen Filmanstalt ausbauen will, dann gehört auch die Verantwortung für die Weiterbildungsumlage dorthin. Ohne eine solche Umlage kann ich mir eine nachhaltige Sicherung des Fachkräftebedarfs unserer Branche nicht vorstellen. Den vielen guten Initiativen zu allen anderen Fragen fehlt ein zentraler Baustein, um funktionieren zu können, und wenn sich das nicht ändert, bleibt uns weiter nichts als strategieloses Wursteln.

Crew Call 2019: Seid dabei!

Am 28. Juni 2019 organisieren wir bereits zum viertel Mal gemeinsam mit Crew United und Schauspielervideos den Crew Call München in der Praterinsel: DER Auftakt des Filmfest München. Dort heißt es für alle Netzwerken, Tanz und Party bis in die frühen Morgenstunden! Crew United versendet heute auch in unserem Namen die Einladungen zu diesem einmaligen Event. Denkt also daran, euch dafür anzumelden und kommt auf uns zu, wenn ihr da seid, wir freuen uns auf euch! Hier ein paar Eindrücke vom letzten Jahr, u.a. unser Vorstand Martin Blankemeyer (2:04): www.facebook.com/crewunited/videos/10151094108769959

Netzwerken könnt ihr natürlich auch in der entspannten Atmosphäre unserer Seminare. Sie sind natürlich zum Wissenstransfer „von der Branche für die Branche“ gedacht, bieten aber die perfekte Gelegenheit, neue Leute zu treffen, unsere Dozenten persönlich auszufragen und neue Partnerschaften zu knüpfen. Wir haben hier eine Zusammenfassung der aufkommenden Seminare gemacht, viel Spaß beim Stöbern:

FILMFINANZIERUNG IN DEUTSCHLAND am 1. und 2. Juni 2019

Der Produzent Florian Deyle, dessen Film „Paradies“ letztes Jahr in Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde, gibt in diesem Seminar einen umfassenden Einblick in die Möglichkeiten der Filmfinanzierung in Deutschland. Dabei werden traditionelle Bausteine wie die Zusammenarbeit mit TV-Sendern und die verschiedenen Fördermöglichkeiten genauso behandelt wie neue Strategien – mit dem Ziel, den Teilnehmern aufzuzeigen, dass und wie sich auch anspruchsvolle Projekte finanzieren lassen. www.filmseminare.de/filmfinanzierung

LEKTORIEREN VON DREHBÜCHERN am 1. und 2. Juni 2019

Drehbuchlektorate dienen oft der Entscheidungsfindung von Produktionsfirmen und Förderstellen, gleichzeitig werden sie auch bei Einstiegspositionen in der Branche häufig von den Mitarbeitern verlangt. Frank Raki, Lektor, Script Doctor und Leiter des STOFF.labs 2016/17, zeigt an diesem Wochenende den Weg zur Erstellung eines professionellen Lektorats. Neben grundsätzlichen Begrifflichkeiten und der Besprechung der wichtigsten dramaturgischen Modelle bietet das Seminar unabdingbare Informationen zu Branche und Markt und wird mit praktischen Übungen abgerundet. Auch für Drehbuchautoren geeignet, die wissen wollen, worauf es ankommt. www.filmseminare.de/drehbuchlektorat

RECHERCHESEMINAR „SPANNENDE FIGUREN“ am 1. und 2. Juni 2019

Krimis und Thriller sind immer nur so spannend wie ihr Bösewicht. An seinem Antagonisten muss der Filmheld reifen, und mit dessen Glaubwürdigkeit steht und fällt die Geschichte. Dr. med. Pablo Hagemeyer führt an diesem Wochenende in die Welt der Persönlichkeitsstörungen ein und zeigt, wie sie sich für die Entwicklung fiktionaler Stoffe nutzen lässt. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie baut Brücken zwischen Medizin und Filmbranche – für Autoren, Produzenten, Redakteure und alle, die auf der Suche nach spannenden und glaubwürdigen Filmstoffen sind. www.filmseminare.de/persoenlichkeitsstoerungen

KURZFILM VON A BIS Z am 8. und 9. Juni 2019

„Zwei Tage = ein Film“ lautet die einfache Formel hinter dem genialen Zeitraffer, der den komplexen Prozess des Filmemachens von im Normalfall vielen Monaten, wenn nicht Jahren Dauer auf nur ein Wochenende verkürzt. Die Teilnehmer dieses Workshops erhalten so Gelegenheit, alle Stationen und Aufgaben einer Filmproduktion von der Drehbuchidee bis zur Premiere zu durchleben, wenn unter der Leitung des Filmemachers Uwe Wrobel in nur zwei Tagen ein szenischer Kurzfilm in Gemeinschaftsproduktion entsteht – auch als Geschenk geeignet! www.filmseminare.de/filmworkshop

DREHBUCHHANDWERK am 15. und 16. Juni 2019

Frank Raki und Christoph von Zastrow sind erfahrene Drehbuchautoren und Lektoren, die sich im Seminar „Drehbuchhandwerk“ im November in die Karten schauen lassen. Ihr Ansatz der Gegenüberstellung klassischer Modelle eignet sich nicht nur für Einsteiger, die professionelle Anleitung suchen, sondern auch für bereits Fortgeschrittene, die die Systematik hinter dem Theorienwirrwarr begreifen wollen. www.filmseminare.de/drehbuchhandwerk

DRAMATURGIE DER SYSTEME MIT ‚THE HUMAN FACTOR‘ am 6. und 7. Juli 2019

In seinem Blog prognostiziert Roland Zag seit Jahren mit beängstigender Genauigkeit Tops und Flops des deutschen und internationalen Kinomarktes. An diesem Wochenende erläutert der studierte Philosoph und Musikwissenschaftler seinen Ansatz – und wie ihn sich Autoren schon frühzeitig zu Nutze machen können. Das Seminar richtet sich natürlich gleichermaßen auch an Produzenten, Verleiher und Redakteure – sie könnten mit dem hier vermittelten Wissen viel Geld sparen… www.filmseminare.de/the-human-factor

KREATIVES PRODUZIEREN am 13. und 14. Juli 2019

Der Erfolg eines Filmprojekts hängt entscheidend davon ab, dass man das richtige Thema zur richtigen Zeit aufgreift, Wünsche und Regularien von Sendern und Förderanstalten kennt und man das zum Projekt passende Netzwerk aufbaut, in dem Autor, Produzent, Dramaturg, Redakteur und/oder weitere Beteiligte effektiv zusammenarbeiten. Wie das abläuft, wie man konstruktiv Feedback gibt, wie man einen Rewrite angeht, wann man z.B. den Autoren wechselt (und wann nicht), wie man einen Script Doctor einbindet, kurz, wie man die Arbeit im Team konstruktiv voranbringt und Filmstoffe fit für den Markt macht zeigt der vielfach preisgekrönte Produzent Philipp Budweg (Amelie rennt, Rico-Oskar-Reihe, Rubinrot/Smaragdgrün/Saphirblau u.v.a.m.) an diesem Wochenende. www.filmseminare.de/creative-producer

AUFLÖSUNGSKURS am 20. und 21. Juli 2019

Lancelot von Naso ist der Shooting Star unter den jungen deutschen Regisseuren – für seinen Spielfilm „Waffenstillstand“ wurde er u.a. mit dem Prix Europa für den besten europäischen TV-Film 2010 ausgezeichnet, sein aktuelles Werk „Das Doppelte Lottchen“ feierte am 5. Juli 2018 seine Kinopremiere. In den beiden Tagen dieses Auflösungskurses vermittelt er Filmschaffenden das nötige Handwerkszeug, um die Beziehung zwischen der dreidimensionalen Realität und ihrem zweidimensionalen Abbild planvoll organisieren zu können und damit ganz absichtlich genau das zu erzählen, was sie erzählen wollen. www.filmseminare.de/aufloesungskurs

PRODUKTIONSLEITUNG vom 20. und 21. Juli 2019

Das Aufgabengebiet des Produktionsleiters hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet. Welche Fäden wo zu ziehen und wie Wirtschaftlichkeit und Kreativität unter einen Hut zu bringen sind vermittelt der erfahrene Produktionsleiter Marc Oliver Dreher. Der Einblick in die Materie ist spannend für Aufnahmeleiter, Produktionsassistenten, angehende Produzenten und alle, die sich für den Beruf des Produktionsleiters interessieren. www.filmseminare.de/produktionsleitung

DOKUMENTARFILMPRODUKTION am 27. und 28. Juli 2019

Ingo Fliess produziert seit über 10 Jahren mit seiner eigenen Produktionsfirma preisgekörnte Dokumentarfilme – an diesem Wochenende erläutert er Themenwahl, Konzeptentwicklung und -präsentation, Umgang mit öffentlich-rechtlichen Fernsehredaktionen, Filmförderanstalten und Verleihern, die verschiedenen Finanzierungsmodelle für Dokumentarfilme und vieles andere mehr! www.filmseminare.de/dokumentarfilmproduktion

ERFOLGREICH FERNSEHKRIMIS SCHREIBEN am 27. und 28. Juli 2019

Der Krimi ist die Besonderheit der deutschen Fernsehlandschaft – kein anderes Genre wird so viel produziert, und kein Genre unterscheidet sich so stark von der klassischen Dramaturgie. Martin Thau, Mastermind der Drehbuchwerkstatt an der Hochschule für Fernsehen und Film München, lüftet im Rahmen seines Wochenendseminars die Geheimnisse dieses Formats und gibt interessierten Autoren das nötige Wissen und geeignete Hilfsmittel an die Hand, um in diesem Markt zu reüssieren. www.filmseminare.de/fernsehkrimis-schreiben

Produktionsleiter/in (IHK), Fiction-Producer/in (IHK) und Regieassistent/in (IHK): Lehrgänge für mehr Berufserfolg in der Film- und TV-Branche

Die Filmbranche in Deutschland besteht zu großen Teilen aus Quereinsteigern und Ungelernten. Diese Studie aus 2003 ist zwar einige Jahre alt, spiegelt aber noch immer den Zustand der Branche ganz gut wieder: https://www.researchgate.net/publication/50876177_Arbeits-_und_Leistungsbedingungen_von_Film-_und_Fernsehschaffenden. Es wird zur Zeit allerdings häufig davon gesprochen, mehr Weiterbildungsmöglichkeiten auch für Quereinsteiger zu bieten, die nicht nur die Qualität der Arbeitskraft heben, sondern auch mehr Fachmitarbeiter schaffen, welche in vielen Produktionen zur Zeit bitter nötig sind. Wir engagieren uns seit über zehn Jahren in diesem Bereich und bieten in Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelskammern ein zertifiziertes und anerkanntes Weiterbildungsangebot, das in kurzer Zeit mehr „Indianer“ schafft. Weiter unten findet ihr eine Übersicht unserer Lehrgänge:

PRODUKTIONSLEITER/IN (IHK)

Der Produktionsleiter ist in Film und Fernsehen für die Planung, Durchführung und Kontrolle der Produktion zuständig. Er begleitet alle Phasen des Produktionsprozesses und trifft Entscheidungen mit dem Ziel, beste künstlerische Ergebnisse unter Einhaltung ökonomischer Grenzen zu ermöglichen.

Die 26 Seminarwochenenden, in denen das komplette Fachwissen zur Produktionsleitung vermittelt wird, durchzieht eine Mischung aus theoretischem Unterricht und praktischem Training. Die Teilnehmer werden so während des Kurses unter Anleitung aktuelle Drehbücher kalkulieren und das entsprechende Sendergespräch bestreiten. Spartenübergreifend wird das grundsätzliche Handwerkszeug der Produktionsleitung erlernt bzw. vertieft. Weitere Lerneinheiten behandeln Problemstellungen, die den Bereichen Fiction, Entertainment und Werbung zugeordnet sind.
www.muenchner-filmwerkstatt.de/lehrgaenge/produktionsleiter

Betreuender Dozent:


Marc-Oliver („Mo“) Dreher arbeitet seit über 20 Jahren als Produzent, Produktionsleiter sowie Systemischer und Change Management Berater. Zunächst für Werbe- und Filmhochschulfilme tätig, arbeitet er seit Mitte der 90er Jahre als Pre-Production Manager, Producer und Produktions- und Herstellungsleiter für Kinofilme und Fernsehproduktionen wie „Napola – Elite für den Führer“,„Türkisch für Anfänger“ oder „Lena Lorenz“. Von 1997 bis 2004 war er Geschäftsführender Vorstand des „Bundesverband Produktion e.V.“. Seit 2014 betreut er den Lehrgang „Produktionsleiter/in (IHK)“ bei der Münchner Filmwerkstatt.

FICTION-PRODUCER/IN (IHK)

Der Fiction-Producer nimmt eigenständig und eigenverantwortlich organisatorische Aufgaben während der Planungs-, Finanzierungs- und Umsetzungsphase einer Film- oder Fernsehproduktion wahr.

Während dieses Lehrgangs werden die Teilnehmer eingehend auf die Tätigkeiten als Fiction-Producer geschult – von der Drehbuchentwicklung bis zur Endabnahme eines Projektes. Konkret entwickelt jeder der Teilnehmer unter professioneller Anleitung ein eigenes Projekt, so dass dieses auch vor Sendern und Produktionsfirmen vorgestellt werden kann. Organisatorische und kalkulatorische Inhalte zählen daher genauso zu den Themen wie dramaturgische und produktionsbezogene Aspekte.
www.muenchner-filmwerkstatt.de/lehrgaenge/fiction-producer

Betreuender Dozent:

Nach seinem Produktionsstudium an der Hochschule für Fernsehen und Film München arbeitete Hamid Baroua von 2007 bis 2013 als Producer für die Bavaria Film. Seither ist er als freier Producer für Firmen wie Aspekt Telefilm und Wiedemann & Berg Television sowie als Produzent der eigenen Firmen Yalla Productions und Sappralot Fuim tätig und verantwortet dabei u.a. Filme unter der Regie von Peter Gersina und Dominik Graf.

REGIEASSISTENT/IN (IHK)

Die Regieassistenz ist eine, wenn nicht die wichtigste Schnittstelle bei den Dreharbeiten eines Film – hier kommen organisatorische und gestaltende Aufgaben zusammen. Regieassistenten übernehmen die organisatorische Umsetzung der Regieentscheidungen und haben dadurch größten Einfluss auf die Ausführung der gestalterischen Konzeption und somit auf das Gesamtergebnis. Dabei kommuniziert die Regieassistenz nicht nur die Entscheidungen der Regie an das Team sondern verantwortet auch selbst wie z.B. die Inszenierung der Komparsen. Die Regieassistenz eignet sich daher schon seit jeher auch als  Quereinstieg in eine Regielaufbahn. Neben originär (z.B. an staatlichen Filmhochschulen) ausgebildeten Regisseuren findet man unter den vielbeschäftigen der Branche ehemalige Kameraleute, Schauspieler, Autoren, Cutter, und eben… Regieassistenten!
www.muenchner-filmwerkstatt.de/lehrgaenge/regieassistent

Betreuende Dozentin:

Leslie Fritz, geboren 1967 in München. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Cutter-Assistentin, danach war sie als Continuity, Aufnahmeleitung, Locationscout sowie im Casting tätig. Seit 1990 macht sie Regieassistenz für Kino- und Fernsehfilme sowie Werbe- und Dokumentarfilme, darunter „Die Ermittler – Nur für den Dienstgebrauch“ und „Mein vergessenes Leben“ als die neuesten Produktionen.

Fakten zu den Lehrgängen

Die Lehrinhalte orientieren sich an den einschlägigen Rahmenstoffplänen der Industrie- und Handelskammer. Die Kurse enden rechtzeitig vor den entsprechenden Fortbildungsprüfungen der IHK Köln. Mit der erfolgreichen Teilnahme an dieser Prüfung, die die Kursteilnehmer auf Wunsch ablegen können, erlangen sie einen offiziell anerkannten Berufsabschluss in der Wertigkeit eines Meistertitels.

Die Lehrgänge sind berufsbegleitend und finden  an 26 Wochenenden statt, verteilt über ca. ein Jahr.
Es ist ein Abschluss durch eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer möglich (derzeit bei der IHK Köln und der IHK Berlin).
Der Teilnehmerbeitrag beträgt 6.300 Euro, 15% Rabatt bei frühzeitiger Anmeldung und Vorauszahlung = 5.355,- Euro.
Es ist ebenso eine Förderung u.a. durch Ausbildungs-BAFöG oder Bildungsgutschein möglich – weitere Informationen zu allen uns bekannten Förderprogrammen unter www.filmseminare.de/finanzierung

Beratung und Anmeldung

Für Beratung und die Anmeldung für einen der Lehrgänge, sowie Information zu Terminen setzt Euch bitte telefonisch mit uns in Verbindung.
Jochen Bentz
Lehrgangskoordinator
Tel.: 0174 / 9461274
lehrgaenge@muenchner-filmwerkstatt.de

Stadt München ehrt Martin Blankemeyer

Martin Blankemeyer, Vorstand des Vereins Münchner Filmwerkstatt, wurde am Mittwoch, den 20. Februar 2019 durch Bürgermeister Manuel Pretzl mit der Medaille „München leuchtet“ ausgezeichnet. Blankemeyer erhält die Auszeichnung auf Beschluss des Ältestenrats des Münchner Stadtrats „in Anerkennung seines ehrenamtlichen Engagements und seiner damit verbundenen Verdienste um die Kulturstadt München“. Blankemeyer: „Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit für den Medienstandort von der Stadt gesehen und ausgezeichnet wird. Das ist gerade in diesen Tagen wichtig, in denen viel über den Fachkräftemangel in der Filmbranche gesprochen wird. Es stimmt ja auch: die galoppierende technische Entwicklung, neue Verwertungsformen und andere Faktoren erfordern ständige Weiterbildung. Die erfolgreiche Arbeit der Münchner Filmwerkstatt zeigt, dass wir Filmschaffenden hier auch selbst viel bewirken können!

Bürgermeister Manuel Pretzl überreicht Filmwerkstatt-Vorstand Martin Blankemeyer die Medaille "München leuchtet"
Bürgermeister Manuel Pretzl überreicht Filmwerkstatt-Vorstand Martin Blankemeyer die Medaille „München leuchtet“

Martin Blankemeyer, aufgewachsen im südpfälzischen Bad Bergzabern, kam nach Jahren in Mainz und Toulouse 2003 nach München, um hier den Abschlussfilm seines Regiestudiums an der staatlichen französischen Filmhochschule ESAV zu drehen. Im Anschluss produzierte er mit dem von ihm eigens zu diesem Zweck gegründeten Verein „Münchner Filmwerkstatt“ eine Reihe von Kurz- und No-Budget-Spielfilmen, zumeist als Abschlussfilme von Regiestudenten der Hochschule für Fernsehen und Film München. Für den ersten Kinospielfilm „Der Rote Punkt“ unter der Regie von Marie Miyayama, der in diesem Rahmen entstand, wurde er im Januar 2009 von Ministerpräsident Horst Seehofer mit dem Bayerischen VGF-Filmpreis als „Bester Nachwuchsproduzent“ ausgezeichnet. Nachdem sich für solche Erstlings- und Debutfilme erforderliche Herangehensweisen ganz wesentlich von den an den Filmhochschulen gelehrten „klassischen“ produzentischen Ansätzen unterscheiden, gibt Blankemeyer sein Wissen seit 2007 im Rahmen von Workshops an Filmhäusern, Hochschulen und auf Filmfestivals weiter. Nachdem in München kein Anbieter am Markt war, der hier einen solchen Workshop hätte veranstalten können, kam es so Pfingsten 2008 zur ersten von der Münchner Filmwerkstatt selbst organisierten Weiterbildungsveranstaltung im Studio „Das filmende Klassenzimmer“ der Bavaria Studios in Grünwald.

Weitere Informationen: www.muenchner-filmwerkstatt.de/2018/04/filme-machen-ohne-geld-workshops-mit-filmwerkstatt-vorstand-martin-blankemeyer

Der Erfolg dieses ersten No-Budget-Workshops gab den Anstoß für die Münchner Filmwerkstatt e.V., seither ein ständig wachsendes Weiterbildungsprogramm für die Film- und Medienschaffenden in München, Bayern und weit darüber hinaus zu organisieren. In Wochenendseminaren, langfristigen Lehrgängen zur Vorbereitung auf die Fortbildungsprüfungen der Industrie- und Handelskammern in Medienberufen, Werkstätten für Autoren und Dokumentarfilmer und anderen Formaten unterrichten heute nahezu jedes Wochenende ausgewiesene, oft preisgekrönte Filmpraktiker in der Münchner Filmwerkstatt. Nach Anfangsjahren in den Bavaria Studios und einem Intermezzo im städtischen Gewerbehof an der Donnersberger Brücke hat die Münchner Filmwerkstatt heute ihre Heimat im Werksviertel Mitte gefunden, wo sie Studio und Seminarräume der medienpädagogischen Projekte der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) nutzt.

Weitere Informationen: www.muenchner-filmwerkstatt.de/2018/10/zehn-jahre-weiterbildungspartner-der-film-und-fernsehbranche

Von links nach rechts: Melanie Bührdel (Bayerischer Rundfunk), Velina Chekelova (Münchner Filmwerkstatt), Manuel Pretzl (Bürgermeister der Landeshauptstadt München), Martin Blankemeyer, Prof.Dr. Joachim Knaf (Hochschule München), Johann Stadler (Stadtrat), Christoph Schwarz (Kulturreferat der Landeshauptstadt München)
Von links nach rechts: Melanie Bührdel (Bayerischer Rundfunk), Velina Chekelova (Münchner Filmwerkstatt), Manuel Pretzl (Bürgermeister der Landeshauptstadt München), Martin Blankemeyer, Prof.Dr. Joachim Knaf (Hochschule München), Johann Stadler (Stadtrat), Christoph Schwarz (Kulturreferat der Landeshauptstadt München)

Die vom Bildhauer Eberhard Luttner gestaltete Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ wird seit 1961 zunächst als ehrendes Geschenk, später als offizielle Ehrung an Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um München erworben haben.  Ihr Motto geht auf die Anfangsworte der Novelle „Gladius Dei“ von Thomas Mann zurück: „München leuchtete. Über den festlichen Plätzen und weißen Säulentempeln, den antikisierenden Monumenten und Barockkirchen, den springenden Brunnen, Palästen und Gartenanlagen der Residenz spannte sich strahlend ein Himmel von blauer Seide, und ihre breiten und lichten, umgrünten und wohlberechneten Perspektiven lagen in dem Sonnendunst eines ersten, schönen Junitags.“ Zu den Ausgezeichneten aus der Filmbranche gehören u.a. die Kinobetreiber Marlies Kirchner und Steffen Kuchenreuther, der Produzent Bernd Eichinger, die Regisseure Joseph Vilsmaier, Peter Lilienthal, Franz Xaver Bogner, Michael Verhoeven und Caroline Link sowie die Schauspieler Uschi Glas, Ottfried Fischer, Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl, Iris Berben und Senta Berger.

Weitere Informationen: www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Ehrungen/Muenchen-leuchtet.html

Medientage: Paneldiskussion zum Urheberrecht und Infostand zu unseren Lehrgängen

Heute, Mittwoch, den 24. Oktober 2012 beginnen in der Neuen Messe in Riem die Münchner Medientage. Dort beteiligt sich die Münchner Filmwerkstatt gleich in zweifacher Weise am MedienCampus:
www.mediencampus.de/medientage-muenchen.html
www.medientage.de/mediencampus.php

Zum einen informiert die Münchner Filmwerkstatt bis Freitag am eigenen Infostand im MedienCampus-Areal über ihre Weiterbildungsangebote für Filmschaffende. Am Mittwoch, den 24. und am Freitag, den 26. Oktober steht Studienleiter Jochen Bentz vor Ort persönlich für Fragen und Gespräche zu unseren Lehrgängen zur Vorbereitung auf die Fortbildungsprüfungen für Filmschaffende bei der Industrie- und Handelskammer zur Verfügung. Der erfolgreiche Kurs zum/zur Produktionsleiter/in (IHK) startet am 19. Januar 2013 in München in seine zweite Runde, weitere Kurse für Regieassistenten, Aufnahmeleiter und Kamera-Operatoren (Digital) sind in Vorbereitung.
www.muenchner-filmwerkstatt.de/weiterbildung/lehrgaenge/produktionsleiter/
www.muenchner-filmwerkstatt.de/weiterbildung/lehrgaenge/  Weiterlesen